Die Welt der Weins
Nützliche Tipps für die Auswahl der besten Weingläser
Bei einer Weinverkostung sind Weingläser ein unverzichtbares Instrument, denn sie bringen den wertvollen Nektar zur Geltung. Doch welche sind die Gläser, die man unbedingt zuhause haben sollte?
Für jeden ist etwas dabei: hoch, niedrig, schmal, harmonisch geformt, bauchig, farbig, transparent, aus Kristall oder normalem Glas. Machen wir einen kurzen Ausflug in die Welt der Weingläser, um zu erfahren, welche wir zuhause haben sollten!
Die goldenen Regeln
Die Regeln der perfekten Verkostung sind sehr klar definiert: Das Glas muss transparent sein, ohne Ausschmückungen oder Verzierungen, damit wir die Farbe des Weines beobachten können. Es muss außerdem einen langen Stiel haben, um das Glas daran sicher festhalten zu können, ohne den Wein zu erwärmen und Gerüche von der eigenen Hand wahrzunehmen.
Dies sind die zwei Grundregeln, die zwangsläufig von anderen Regeln begleitet werden, je nach Wahl des Weines und dem Service, den man bieten möchte. In erster Linie ist normales Glas beständiger gegen Waschen und Polieren, wobei Letzteres ausschließlich per Hand, mit einem Leinentuch zu erfolgen hat. Das dünne und edle Kristall dagegen bringt die verschiedenen Nuancen besser zur Geltung, die der Wein von der Randfarbe bis hin zum Herzen des Kelches bei einer 45°-Schwenkung preisgibt,insbesondere wenn es sich um einen wichtigen Jahrgang handelt.
Welche Weingläser für Zuhause?
Die Form und die Größe des Weinglases sind zwei weitere wichtige technische Faktoren, die die Duftaromen des Weines hervorheben oder aber schmälern können. Für Zuhause empfehle ich Ihnen ein Set aus 12 Gläsern à 49 cl mit kantiger Form und einem längeren Stiel, denn sie sind ein idealer Kompromiss, wenn es um die Verkostung vieler verschiedener Weine geht:
- durch Tankgärung (Méthode Charmat) hergestellte Schaumweine wie der Prosecco,
- durch klassische Flaschengärung (Metodo Classico) hergestellte Schaumweine wie der Trento DOC,
- Stillweine wie die Castelli Romani,
- aromatische Weine wie der Gewürztraminer oder der Malvasier,
- Rotweine mit einer gewissen Komplexität wie der Valtellina Superiore.

Empfehlungen für Sektgläser
Sind sie ein Liebhaber von Bläschen, dann halten Sie einen Platz für eine andere Kelchform frei, vergessen Sie jedoch sofort die hohen, zylindrischen und schmalen Sektflöten. Durch solch ein Glas kann man zwar die Perlage des Schaumweines besser beobachten, die olfaktorische Komplexität wird jedoch nicht zur Geltung gebracht. Haben Sie zuhause nicht genug Platz für ein ganzes Set, besorgen Sie zumindest ein paar moderne Sektgläser wie jene für den Franciacorta mit einer runden Tulpenform, die die Aromen hervorhebt, sowie einem sehr dünnen Stiel und einem gewollt tieferen Moussierpunkt, der die kleinen Bläschen besser aufperlen lässt.
Interessant: Einst wurden Schaumweine in klassischen Kelchen serviert, doch auch dies hatte einen technischen Grund: Schaumweine und Champagner waren bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts süß, hatten also ein äußerst reiches Bouquet. In dem niedrigen, weiten Kelch konnten sich die komplexen Duftaromen besser entfalten, ohne die olfaktorische Wahrnehmung zu „überfordern“.

Rotweingläser
Nicht zuletzt sollten Sie Gläser für die wichtigen Rotweine mit langem Reifeprozess haben. Wählen Sie die sog. Ballongläser, in der Regel à 67 cl (im Handel finden Sie auch größere). Der Durchmesser des Glasrandes ist hier ein wenig kleiner als der des bauchigen Kelches, weshalb sie für Weine geeignet sind, die atmen müssen. In diesen Gläsern hebt das Atmen das Bouquet des Weines hervor und treibt es nach oben, ohne, dass es sich verflüchtigt.
Viel Spaß bei der Verkostung und zum Wohl!
