Genussreisen
Ferien am Gardasee, in den Fußstapfen der großen Dichter
Eine Reise entlang des westlichen Gardasee-Ufers: Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und kulinarische Besonderheiten.
Ein wirklich magischer Ort, mit mildem und gemäßigtem Klima, dank der angenehm kühlen alpinen Brise, und beeindruckenden, historischen Borghi (befestigten Siedlungen), die zu den Schönsten Italiens zählen. Kein Wunder also, dass Catull, D‘Annunzio, Kafka, Goethe und viele andere im Laufe der Jahrhunderte in der Schönheit des Gardasees, dieses paradiesischen Fleckchens am Fuße der Alpen, geschwelgt haben.
Seine Küsten locken jedes Jahr gut 25 Millionen Touristen an, die den von Gletschern geschaffenen See erkunden und die Magie seiner Natur, Kultur und Kulinarik entdecken.


Der Lieblingsort der Künstler
Die Weine sind wohl das bekannteste Produkt aus dieser Gegend – geht die hiesige Weintradition doch auf das römische Reich zurück. Aber auch das Olivenöl mit Herkunftssiegel DOP erfreut sich großer Berühmtheit ebenso wie – an der brescianischen Künste des Sees – die duftenden Zitrusfrüchte: Orangen, Mandarinen, Bergamotten und die famosen Zitronen, aus denen köstliche Liköre und Süßspeisen hergestellt werden.
Diese Delikatessen zu genießen und am See zu entspannen ist nicht schwer, aber es gilt die besten Optionen herauszupicken, um ein unvergessliches Erlebnis zu garantieren. Eine probate Methode besteht darin, den bevorzugten Reiserouten der Künstler aus verschiedenen Epochen zu folgen. Die Reise beginnt – wie könnte es anders sein – in Sirmione, an der Südküste des Sees, wo wir einen archäologischen Fund aus römischer Zeit, die Grotten des Catull, besuchen. Wir verbleiben auf der Westseite des Sees, entlang derer wir und vorarbeiten und entdecken den Lieblingsort eines weiteren Schriftstellers, Gabriele D’Annunzio, der hier, in Gardone Riviera, gelebt hat und hier begraben ist. Hier befindet sich außerdem seine ehemalige Villa, die heute als Museum fungiert und sein Mausoleum. Die Gebäude sind für Besucher geöffnet und ziehen jährlich 180.000 Interessierte an.


Ein gebührender Empfang
Es gehört zweifellos zum Pflichtprogramm, die Borghi zu besuchen und die historische Atmosphäre auf sich wirken zu lassen: geschichtsträchtige Höfe und charmante Ansitze bieten sich als Traum-Unterkunftsmöglichkeiten an. In Salò – der Heimat der Cedrata – eines Getränks das hier in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist – thront auf der Spitze eines Hügels der Borgo Il Mezzanino. Es handelt sich dabei um einen historischen Landsitz, der in einen landwirtschaftlichen Betrieb umgewandelt wurde und über einen 50.000 Quadratmeter großen Park verfügt, in dem man zwischen Reben, botanischen Gärten und Bienenstöcken wandeln kann. Der köstliche Honig kann im angeschlossenen Laden erworben werden, ebenso wie viele andere hauseigene Produkte.
Ein paar Kilometer südlich kommen besonders an Nachhaltigkeit, Bio-Landwirtschaft und Ganzheitlichkeit interessierte Reisende im landwirtschaftlichen Betrieb mit angeschlossenem Restaurant Il Pratello auf ihre Kosten, wo Landwirtschaft und Gastlichkeit auf einer Philosophie des gegenseitigen Respekts zwischen Mensch und Natur beruhen. Ein Wein-Resort in dem man verwöhnt wird, sich entspannen kann und sich der Natur tief verbunden fühlt.
Weiter in Richtung Norden sollte man zwar unbedingt Limone del Garda besuchen, aber nicht vergessen, sich auch Tremosine anzusehen – eine weitläufige Gemeinde, die aus 18 Fraktionen besteht. Der Hauptort, Pieve, befindet sich am Rande einer Klippe, auf einem Felsvorsprung über dem See und belohnt Besucher mit einem atemberaubenden Ausblick. Hier befindet sich der Startpunkt für viele wunderbare Ausflüge durch die Weingärten und zum Valle di Ledro Tal, während man im nahegelegenen Campione den frischen Wind zum Surfen und Windsurfen nutzen kann.


Kulinarik am Gardasee
Sobald man sich am Ausblick sattgesehen hat, ist es Zeit auch den Gaumen zu verwöhnen: Polenta ist in dieser Gegend ein Muss, am besten mit Taubenfleisch und einem Glas Bardolino. Aber auch wunderbaren Käse gibt es im Überfluss. Die kulinarische Hauptrolle spielt aber Fisch aus dem See: Gourmets können aus gut 25 Fischarten wählen. Unsere Empfehlung ist, dazu ein Glas lokalen Weißwein, wie einen Bianco di Custoza, oder einen Rosé, wie einen Garda Classico Chiaretto zu trinken.
Wenn Sie die Aromen der Gegend inspirieren, können Sie diese zu Hause mit einem einfachen Rezept, wie dem für Röschen von der Maräne mit Weißwein, Datteltomaten, Oliven, Kapern und Zitrone, mit einem frischen Salat als Beilage nachempfinden.
Zum Abschluss sollte man unbedingt Persicata probieren, eine typische lokale Süßspeise aus Pfirsichen, die auf die Antike zurückgeht. Dafür werden ausschließlich Pfirsiche aus Collebeato verwendet, die zusammen mit Zucker zu Gelee verarbeitet werden. Bei der Persicata handelt es sich angeblich auch um eine Lieblingssüßigkeit von D’Annunzio, der für seinen erlesenen Geschmack bekannt war.