Genussreisen
Tour durch das Chianti Senese: mehr als nur Weinberge
Nur 4 Gemeinden und eine einzige verbindende Hauptstraße. So klein (weniger als 400 Quadratmeter) ist das Chianti Senese und dennoch ist es eine der berühmtesten Gegenden Italiens, auch über die Landesgrenzen hinaus. Und das ist auch kein Wunder, denn hier wartet hinter jeder Ecke eine Landschaft wie ein Postkartenmotiv, mit Hügeln, Weinbergen, Zypressen und Gutshäusern.

Und nicht nur das, es handelt sich um eine der am tiefsten mit der Weinkultur verwurzelten Gegenden Italiens. Diese Verbindung ist so eng, dass eine Straße in Route 222, Strada del Vino – Weinstraße – umbenannt wurde. Für einen Besuch gibt es keine falsche Jahreszeit, die Farben der Hügel verändern sich im Jahreslauf und begeistern mit neuen Schattierungen. Aber die Krönung ist wohl im Herbst, wenn sich alles in eine Explosion aus purer Farbe verwandelt und man im Vergleich zu den Sommertagen ruhig durchatmen kann. Im Sommer kann man zwar im leuchtenden Gelb der Sonnenblumen baden, aber Ausflüge in dieser Gegend können, wenn man kein Freund von Hitze ist, auch ganz schön ermattend sein.
Gegend, Geschichte und önogastronomische Tradition sind hier eng miteinander verwoben, deshalb ist es immer noch am besten, die Gegend mit dem Auto zu erkunden.
Anhalten, um die Weinberge zu fotografieren, zwischendurch für eine Verkostung bei einer Kellerei haltmachen und die umliegenden Ortschaften erkunden. Alles ohne Unterbrechungen, während man jede Kurve, jeden Ausblick genießen kann. Wenn wir schon über den Ausblick sprechen: Auf der SR222 lohnt es sich bei Croce Fiorentina in die Strada del Mandorlo einzubiegen und bis zur Santa Maria in Colle Kirche, auch als Badiola bekannt, zu fahren. Hier hat man einen der schönsten Ausblicke im ganzen Chianti Senese!


Der Charakter des Chianti Senese, einer absoluten Schatztruhe im Herzen der Toskana, begründet sich auf seinen önogastronomischen Errungenschaften. Diese sind das Ergebnis harter und ausdauernder Bewirtschaftung einer Landschaft, die nicht nur aus sanften Hügeln, sondern auch aus dichten Wälder besteht – mit Kastanienbäumen, Eichen, Zerreichen, Steineichen, Flaumeichen, Schwarzen Hainbuchen, Blumeneschen, italienischen Steinkiefern und Mittelmeer-Kiefern, sowie einem kräftigen Unterholz.
Hier werden die Schweine der Cinta Senese gezüchtet, deren Fleisch in der Gastronomie weltweit als Delikatesse geschätzt und von einem eigenen Konsortium geschützt wird.
Dass es sich dabei um eine sehr alte Schweinerasse handelt, ist in dem bekannten Fresco von Lorenzetti „Gli Effetti del Buon Governo“ von 1338 belegt.
Von den Importen der 60er und 70er Jahre verdrängt, konnte sie kurz vor ihrem Verschwinden in den 90ger Jahren gerettet werden – zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch 40 Exemplare.
Zu den herausragendsten Produkten zählt die Salame di Cinta Senese, die aus einer Mischung aus magerem Schweinehackfleisch von Rassenschweinen, Fettwürfeln, Salz, Pfeffer, Wein, Knoblauch und Zucker hergestellt wird.
