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Genussreisen

Neapel: Entdecken Sie das Reich der Pizzen zur Weihnachtszeit

Durch die historischen Straßen der neapolitanischen Weihnachtszeit, auf der Suche nach den besten Pizzerien.

Mit der Atmosphäre, den hausgemachten Einkäufen und dem Weihnachtsgebäck haben Weihnachtsmärkte einen ganz besonderen Reiz. Doch wieso suchen wir all dies nicht in einer Stadt, in der man göttlich essen kann und die sogar ein Viertel hat, in dem das ganze Jahr über Weihnachten ist?

Neapel ist in jeder Jahreszeit ein fantastisches Reiseziel, doch in den Wintermonaten verwandelt sich die Stadt in ein echtes Wunder: Festlich geschmückt, einladend, heiter und bietet sogar eine riesige Auswahl an den besten Pizzen der Welt, die alle gekostet werden sollten.

Wir ließen uns von unseren Reisen in Neapel zur Weihnachtszeit inspirieren und haben zwei Stadttouren mit Kuriositäten, festlicher Stimmung und Pizzen zusammengestellt. Die Touren sind in jeder Jahreszeit empfehlenswert, doch am schönsten sind sie zwischen November und Dezember.

Los geht’s also! Oder wie die Neapolitaner sagen würden: Jamm ja!

Kulturelle und folkloristische Tour

Eine Entdeckungsreise in dem malerischsten Neapel hat unbedingt in Via San Gregorio Armeno zu beginnen, auch bekannt als die Straße der Hirten oder Straße der Krippen. Sie ist das ganze Jahr über zauberhaft, doch im Dezember kommen hier wirklich alle vorbei: der ideale Ort, um Figuren und Persönlichkeiten für die Krippe, Reproduktionen von Heiligen neben berühmten Fußballern, Schmuck für den Weihnachtsbaum, Kuriositäten der neapolitanischen Tradition und vieles mehr zu kaufen. Hier finden Sie das ganze „übertriebene“ Neapel, das den Reisenden den Atem raubt und ihnen das Herz stiehlt.

Wenige Schritte von hier entfernt begeben wir uns in die Via Benedetto Croce, benannt nach dem berühmten neapolitanischen Philosophen, der in dem Viertel wohnte. Es ist nicht nur eine interessante Straße und eine Erinnerung an die Kulturrevolution der Stadt, sondern auch und vor allem eine der Straßen der Trasse Spaccanapoli, die zum UNESCO-Welterbe gehört und die Altstadt mit ihrem griechischen Grundriss in einen nördlichen sowie einen südlichen Teil teilt. 

Nachdem Sie durch die historischen Wohnhäuser und Kirchen geschlendert sind, bewundern Sie die Chiesa di Santa Marta, in der lokale Künstler ihre Krippen aufstellen, die zwar vielleicht weniger spektakulär als jene in der Via San Gregorio Armeno erscheinen, dennoch aber von einmaliger Schönheit sind. 

Bevor Sie die Kirche erreichen, gehen Sie durch dieselben Straßen der Altstadt, um die Via Francesco de Sanctis zu erreichen, wo sich die Cappella Sansevero befindet. Hier kann man die berühmte Skulptur des Cristo Velato (zu Dt. „verhüllter Christus“) von Giuseppe Sanmartino aus dem Jahr 1753 bewundern. Durch die herausragende Anfertigung des Schleiers, der Christus bedeckt, zieht das Werk jährlich bis zu 750 Tausend Besucher an: Der Schleier ist kaum wahrnehmbar, wurde gänzlich aus Marmor gemeißelt und inspirierte fantasievolle Legenden – allesamt ohne Grundlage – über mysteriöse alchemistische Prozesse, die seine Verwirklichung erlaubt hätten. 

Zum Abschluss des Einkaufsbummels empfiehlt sich der Besuch der traditionellen Bücherstände in der Via di San Biagio dei Librai, wo Sie Ateliers und Händler für Bücher sowie lokales Kunstwerk finden. Umhüllt von dem Duft der alten Bücher und mit den Stimmen der Menschen im Hintergrund taucht man hier wirklich in das Viertel Spaccanapoli ein.

Die wahre neapolitanische Pizza in sechs Varianten

Vor, während oder nach diesen Touren müssen wir eine Pizza essen, denn die Düfte, die an jeder Ecke auf uns warten und uns auf Schritt und Tritt verfolgen, ziehen uns sofort in ihren Bann. 

Bevor wir uns aber in die Verkostung stürzen, sollten wir eine klare Unterscheidung zwischen all den Pizzasorten machen, damit wir den Geschmack und die Unterschiede kennen.

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Die Pizzen in Neapel können im Wesentlichen wie folgt unterteilt werden:

1.     Pizza Napoletana g.t.S. Garantiert traditionelle Spezialität (ein Teig „mit niedriger Hydratation“ nach strengen Vorschriften aus 2010) mit niedrigem Rand und ausschließlich im Holzofen gebacken. Hierzu gehören nur die Margherita und die Marinara.

2.     „Klassische“ Pizza. Sie entspricht der g.t.S., doch mit anderen Belägen als den zwei traditionellen.

3.     Pizza a Portafoglio („portafoglio“ zu Dt. Brieftasche). Ein typisches Streetfood, das man an einem Verkaufsstand ergattert und traditionsgemäß zusammenfaltet isst.

4.     Pizza Fritta. Wie der Name schon sagt, wird diese Pizza (oft mit Ricotta, Ciccioli, Pfeffer und Tomaten) gefüllt und anschließend in siedendem Öl frittiert. Keine leichte Kost, aber ein unwiderstehlicher Snack, den Sie während eines langen Spaziergangs durch die verwinkelten Straßen Neapels – ob ober- oder unterirdisch, sie sind alle faszinierend – genießen sollten.

5.     Pizza a Ruota di Carro („ruota di carro“ zu Dt. Wagenrad). Diese Pizza erlangte durch die zwei berühmten Pizzabäcker Gino Sorbillo in Via dei Tribunali und Michele im Viertel Forcella Ruhm, ist riesig, ohne Rand, ragt über den Tellerrand hinaus und macht wirklich jeden satt.

6.     Pizza a Canotto („canotto“ zu Dt. Schlauchboot). Mit gigantischem, weichem Rand: Inzwischen ist diese Pizza auch jenseits der Staatsgrenzen bekannt, vor allem dank Carlo Sammarco, Propheten der neuen Art neapolitanischen Pizza.

Pizzatour

Die zweite Stadttour, die sich ruhig mit der ersten überschneiden und abwechseln kann, beginnt bei der Antica Pizzeria Port’Alba, die unter anderem deshalb berühmt ist, weil sie ihre Türen 1738 als die erste Pizzeria der Welt geöffnet hat. Hier holten sich die Straßenverkäufer die Pizzen alla Marinara, welche sie auf der Straße weiterverkauften und es ist also der ideale Ort, um eine Pizza a Portafoglio zu probieren – im Stehen, das versteht sich von selbst.

Apropos historische Lokale: Wir müssen unbedingt auch einen Abstecher am Meer machen. Im Viertel Santa Lucia steht das Ristorante Pizzeria Da Ettore seit mehr als 80 Jahren für ausgezeichnete Pizzen mit niedrigem, knusprigem Rand. Wie es in den besten Pizzerien der Stadt ist, gibt es auf der Karte nur wenig Auswahl, dafür höchste Qualität. Was sollten Sie probieren? Auch wenn Margherita und Marinara nie fehlen dürfen und stets eine hervorragende Wahl sind, sollte auch die Pizza mit Calamari, Krabben und Meeresfrüchten namens “alla Pescatore” probiert werden.

Machen Sie eine kleine Pause von Pizzen nicht weit von hier, zwei Schritte von der Riviera di Chiaia entfernt, und kosten Sie die Spezialitäten des Ristorante Dora. Hier werden Sie mit klassischer, authentischer Hausmannskost aus dem Meer verwöhnt: Frischer Fisch, Meeresfrüchte und Schalentiere dominieren die Speisekarte und erhalten die Tradition der echten neapolitanischen Küche in einem einladenden und heiteren Ambiente am Leben.

Weiter in Richtung Westen, in Fuorigrotta zwischen dem Stadion Diego Armando Maradona und dem Bahnhof Campi Flegrei sollten Sie einen Abstecher im Ristorante-Pizzeria Ciarly machen, wo die Pizza a Canotto das Glanzstück des Lokals ist: wahnsinnig hoher und luftiger Rand und großzügiger Belag für all jene, die die neapolitanische Spezialität in modernerer Form probieren möchten.

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Gehen wir weiter in Richtung Innenstadt, wird es uns schwerfallen, an der Pasticceria Poppella vorbeizugehen und nicht einzukehren, um die weltberühmten, fluffigen Fiocchi di neve zu probieren, doch wir müssen unser nächstes Ziel im Auge behalten, das Lokal Pizza Fritta. Es ist ein winziger Laden im Quartieri Spagnoli, einem verworrenen Netz aus Gassen aus dem 16. Jahrhundert, das für die Einquartierung der spanischen Garnisonen des damaligen Vizekönigs Neapels errichtet wurde. Mit günstigen Preisen und eingeschränkter Auswahl bewahrt Pizza Fritta seinen beliebten Reiz und das Geheimnis seines Erfolgs: die Perfektionierung eines historischen Rezepts.

Zum Schluss können wir – mit viel Geduld für die lange Warterei – eine Pizza a Ruota di Carro in den beiden Pizzerien essen, die ihr zum Ruhm verholfen haben: Da Michele im Viertel Forcella und Gino Sorbillo in Via dei Tribunali. 

Wenn Sie durch den Besuch der Katakomben von San Gennaro und den Spaziergang durch die antiken barocken Wohnhäuser Appetit bekommen haben, halten Sie bei der Concettina ai Tre Santi, einer weiteren ausgezeichneten Pizzeria, die eine Liebeserklärung an das antike Viertel Rione Sanità ist, das sie seit 1951 beherbergt.

Das köstliche Essen, die zwanglose Atmosphäre und die typisch neapolitanische Heiterkeit sind das Warten wert.

Ein paar nützliche Informationen:

  • Wenn Sie sich in die ältesten und chaotischeren Stadtviertel wie das Rione Sanità und die Quartieri Spagnoli begeben, lassen Sie sich von einem spezialisierten Reiseführer begleiten. Auf diese Weise werden Sie alles Interessante entdecken und sich nicht verlaufen, vor allem am Abend.
  • Neapel hat mehrere U-Bahn-Linien und manche sind spektakulär: Verpassen Sie nicht die Haltestelle Toledo, ein Werk des spanischen Architekten Óscar Tusquets.
  • Die Stadt ist ein einziges Freilichtmuseum für Tradition sowie antike Schönheit, aber auch zeitgenössische Kunst finden Sie hier, im Museo Madre der historischen Altstadt.
  • Der Verkehr kann in Neapel sehr chaotisch sein. Dies dürfen Sie nicht vergessen, wenn Sie den Fahrplan einhalten müssen, um einen Zug oder ein Flugzeug zu erwischen.

Eine hausgemachte Pizza gefällig?

Nachdem Sie einmal eine neapolitanische Pizza gekostet haben, sind sie mit Sicherheit verliebt. Doch die italienische Tradition des Pizzabackens ist reich und vielfältig, sodass man auch zuhause eine köstliche Pizza zubereiten kann. Lesen Sie unser Rezept für einfache und schnelle hausgemachte Pizza. Die Pizza Napoletana wird sie zwar in Ihrem Herzen nicht ersetzen, wird sie aber mit Freude ergänzen: als eine sehr gute Alternative, wann immer Sie Lust auf Pizza bekommen!

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