Genussreisen
Wanderungen, Schlösser und Biolandwirtschaft: Der Gardasee in entschleunigter Fassung
Eine Wandertour, auf der man Padenghe sul Garda entdecken kann, einen einzigartigen Ort an dem man Eindrücke erwandern und umweltfreundliche Weine und Delikatessen genießen kann.
Die Strecke entlang der Gardasee-Küste fasziniert mit landschaftlichen Schönheiten, Gaumenfreuden und lässt sich über lange Strecken sowohl zu Fuß als auch auf dem Fahrrad wunderbar entdecken. Beispielsweise den beliebten Abschnitt zwischen Padenghe sul Garda und Moniga – aber ist es nicht auch herrlich die gewohnten Pfade zu verlassen und ein anderes Garda Bresciano, zwischen Olivenhainen und Obstwiesen, zu erleben?
Der Gardasee ist für die Landwirte der Umgebung ein Freund und Helfer, sorgt er doch für ein durchgängig mildes Klima und macht die Hügel zum perfekten Rahmen für unvergessliche Urlaubstage am See. In dieser Gegend ist es unvermeidlich und besonders aufregend kleine Ortschaften und einzigartige Ecken zu entdecken.

Padenghe sul Garda ist eine dieser Ortschaften, durch die man durchfährt, aber sich nie die Zeit nimmt, sie richtig kennenzulernen. In Wahrheit aber verstecken sich dort künstlerische und landschaftliche Perlen, die man zu Fuß erreichen kann, indem man eine hügelige Voralpen-Landschaft durchwandert, in der Wald (Linden, Ahornbäume und Haselnusssträucher) auf Weingärten, Olivenhaine und Obstwiesen trifft. Dort reifen exzellente Früchte, aus denen aromatisierte Öle und eingemachte Köstlichkeiten hergestellt werden: Kirschen werden zu intensiv-fruchtigen Marmeladen verarbeitet und Zitrusfrüchte in Form von Aufstrichen zu Käse gereicht. Das Land und die Küche sind untrennbar verbunden und zeigen uns, wie sich eine wahrhaft langlebige Liebe nähren lässt: mit Geduld, Zärtlichkeit und gegenseitiger Unterstützung.
Die Gegend zu Fuß erkunden
Wir präsentieren Ihnen einen Vorschlag für eine nicht zu anstrengende Wandertour auf der man die Geschichte und Natur der Padenghe hautnah erleben kann.
Die Wanderung beginnt am Castello di Padenghe Schloss (wo es einen großen Parkplatz gibt), das man auf jeden Fall besuchen sollte: über die Zugbrücke steigt man hinauf in ein wunderschönes mittelalterliches Ambiente. Außerdem kann man noch Spuren einer weiteren geschichtliche Epoche entdecken. Das Schloss wurde zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert auf den Ruinen eines antiken römischen Gebäudes gebaut und war von einem Burggraben umgeben (heute kann man mit dem Fahrrad darüberfahren, da sich dort inzwischen ein weniger romantischer, aber dafür sehr sicherer Radweg befindet).

Der Weg führt uns in Richtung der Hügel. Um zum kleinen Weiler Pratello zu gelangen, kann man eine von zwei Straßen einschlagen – eine Schnellere (ca. 600 m lang bei einer Weggabel der Via Monte Straße) und eine wesentlich Ansprechendere, die durch Obstwiesen, Olivenhaine und Hügellandschaften führt. Entlang der Via Pralongo und der Via Levrini kann man in einer halben Stunde das gleiche Ziel erreichen, jetzt aber um viele Eindrücke reicher, die lange im Herzen und in der Erinnerung bleiben.
Mit viel Liebe aus dem Feld und direkt auf den Tisch
Im zauberhaften Pratello legen wir eine obligatorische Pause im Bauernhof Azienda Agricola Pratello ein: hier kann man hauseigene Weine probieren und in die umliegende Natur eintauchen. Unser Tipp: Füllen Sie einen Picknickkorb mit lokalen Weinen, Speisen und Kuchen mit hausgemachter Marmelade und genießen Sie diese wunderbaren Produkte in einer entspannten und sorglosen Atmosphäre. Wir wetten, dass Sie am Ende noch einmal in der Weinhandlung und dem Bauernladen der Azienda Agricola Halt machen, um sich für die Reise einzudecken. Denn in diesem von 3000 Sonnenstunden jährlich verwöhnten landwirtschaftlichen Betrieb werden im Sinne der Biodiversität und Ganzheitlichkeit zwischen den Reben alte Obstsorten angebaut, die nach Jahrzehnten der Vernachlässigung wiederbelebt werden.


Nachdem wir die lokalen Delikatessen verkostet haben, führt uns der Weg weiter zur unscheinbaren Pieve di S. Emiliano Kirche, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Sie wird Jahr 1145 zum ersten Mal erwähnt, als Papst Eugen sie in die Obhut des Bischofs von Verona übergab. Obwohl sie eher klein und schmucklos ist, verfügt die Kirche über eine ganz eigene Schönheit und vermittelt ein Gefühl inneren Friedens. Außerdem kann man von hier aus die Hügel und den See überblicken: die 4 km Strecke lohnen sich allemal.
Wenn man weiter wandern möchte, kann man vom Lido di Padenghe aus den Rad- und Wanderweg entlang des Sees einschlagen, der nicht umsonst als „beeindruckendste Stegwanderweg Europas“ gilt.