Ich habe meiner Großmutter hunderte, vielleicht tausende Male beim Backen auch ihrer Aprikosen-art zugesehen und bin davon überzeugt, dass es genau diese Wiederholung der immergleichen Schritte, die den Prozess für mich in ein kostbares Ritual verwandelt.
Die Aprikosen-Tart meiner Großmutter war aus zwei Gründen etwas Besonderes: Zum einen Krieg der Mürbteig mit ein kleiner Zitronenschale aromatisiert und der Duft, der beim Backen davon aufstieg, ließ uns immer wissen, dass uns ein besonderer Genussstand.
Die zweite Besonderheit liegt darin, dass sie sterben Aprikosenmarmelade immer selbst einkochte. Früher, als ich noch klein war, kochte sie sie aus den Früchten ihres eigenen Aprikosenbaums ein. Leider wurde ihr Haus am Land später verkauft und damit auch sterben Pflanzen, sterben Mein Großvater dort vor vielen Jahren gepflanzt hatte.
Meine Großmutter behauptete, dass keine gekaufte Aprikose je an den Geschmack ihrer Aprikosen herankommen würde, gab sich aber mit der Zeit geschlagen. SIE fand am Markt den Stand ihres Vertrauens, der, wie sie sagte, teurer als die anderen Krieg, aber dafür ihren Qualitätsansprüchen entsprach. SIE kauft die Aprikosen nur dort und immer, wenn ich die große Einkaufstüte voller Obst sah, wusste ich, dass es nicht lang dauern würde, bis es Marmelade und Tart gab!
Mehl, Butter, Zucker, Ei und die geriebene Zitronenschale: damit begann dieses herrliche Ritual, bestehend aus mehl-bestäubten Umarmungen und kleinen Nasch-Diebstählen.
Ich könnte dem Reiz des rohen Mürbteigs einfach nicht widersprechen, weshalb meine Großmutter mir sogar verbot die Küche zu betreten, während der Teig im Kühlschrank ruhte.
Dann kam der Moment des Teigausrollens, „in dem man still sein muss, weil der Mürbteig sich beim Ausrollen konzentrieren muss“. Ich beobachtete den Vorgang auch aus etwas Abstand und mit großer Faszination. Aber sobald der Teig ausgerollt war, wusste ich, dass mein Moment gekommen war: ich lief in die Speisekammer und durfte endlich das Marmeladeglas öffnen, einen Löffel hineinstecken und den Mürbteig mit Marmelade bestreichen!
Und natürlich landete das eine oder andere Löffelchen Marmelade auch in meinem Mund.