Für mich schmeckt Panna Cotta immer nach Geburtstagen und Familienfeiern. Zuständig für ihre Zubereitung war meine Großmutter, eine Original-Piemonteserin und Eigentümerin des einzig wahren perfekten Panna-Cotta-Rezepts.
Ich habe so viele von diesen Desserts gegessen, dass ich mich ohne Übertreibung eine Expertin im Panna Cotta-Testessen nennen kann. Der Test ist seit meiner Kindheit der gleiche: je nachdem wie der Löffel durch die Panna Cotta gleitet, weiß ich, ob die Konsistenz stimmt. Natürlich war die Panna Cotta meiner Großmutter immer perfekt! Leider kann man von den Varianten, die ich später in Restaurants probiert habe, nicht das gleiche behaupten: sie sind oft zu süß und lassen den unverwechselbaren, runden Geschmack vermissen, den Sahne dem Dessert verleiht.
Milch, Sahne, Zucker, Vanille und Gelatine. Aber ich mich erinnern, dass meine Großmutter vor vielen Jahren Eigelb anstatt der Gelatine verwendete. Sie bekam die Konsistenz damit perfekt hin aber ist später doch auf Gelatine umgestiegen, die vielleicht weniger elegant, dafür aber sicherlich praktischer ist.
Eine Art auf die sie mich verwöhnt hat, ist, dass sie zur Panna Cotta immer verschiedene Toppings gereicht hat, damit wir uns dann bei Tisch unsere Lieblings-Variante selbst aussuchen konnten. Bei der Zubereitung der Schokoladen-Sauce durfte ich als offizielle Assistentin fungieren. Sie brach Stücke der dunklen Schokolade ab und ließ sie in einem kleinen Topf mit frischer Sahne über einem Wasserbad schmelzen, meine Aufgabe war es zu „überprüfen“, ob die Sauce schon die perfekte Konsistenz erreicht hatte. Dann gab es noch die echte Klassiker-Version mit Karamell, deren Geruch nach leicht verbranntem Zucker ich immer noch in der Nase habe, als hätte ich ihn gestern zum letzten Mal gerochen.