Das ultimative italienische Dessert, an dem sich jeder schon einmal versucht hat. Aber wer kann sich tatsächlich damit rühmen einen Tiramisu nach allen Regeln der Kunst zubereiten zu können?
Meine Großmutter stammte aus Treviso und ist immer für die ursprüngliche Variante des Tiramisu, der weltweit in vielen verschiedenen Fassungen neuinterpretiert wurde, eingetreten. Ob mit Ricotta oder Joghurt, um ihn leichter zu machen, oder Obst und Pistazien, um neue Geschmackserlebnisse zu kreieren, meine Großmutter war kein Fan dieser Neuinterpretationen.
„Wenn du etwas Leichtes willst, dann iss einen Apfel!“, sagte sie dann zu mir, und dass der Tiramisu seine aufmunternde Wirkung nicht erzielen würde, wenn er nicht auch so dekadent wäre: Mascarpone, Eier, Zucker, Savoiardi-Kekse, Kakao und Kaffee. Nur Savoiardi kommen in Frage, denn nur sie können den Kaffee so gut aufnehmen (und sind perfekt, um sich ein oder zwei während der Zubereitung des Tiramisus zu Gemüte zu führen). Und Achtung, der Kaffee muss bitter und nicht zu heiß sein, damit der Keks nicht zerfällt.
Wie bei allen einfachen Rezepten besteht die Kunst im richtigen Verhältnis: mit der Creme darf nicht gespart werden, gleichzeitig darf das Ganze aber nicht zu flüssig werden, die Savoiardi müssen Struktur bieten, ohne aber, dass der Tiramisu zum Kuchen wird. Und es gibt nur einen Weg, um herauszufinden, ob das Rezept wirklich perfekt ist: wenn sich die Tischgäste mit einer einzigen Portion begnügen, dann stimmt etwas nicht!